Was als routinemäßige Verkehrskontrolle auf der A9 bei Ingolstadt begann, entpuppte sich am gestrigen Dienstag als eine der kuriosesten und rätselhaftesten Entdeckungen der letzten Jahre. Ein Fundstück, das die Beamten in einem beschlagnahmten, herrenlosen BMW aus dem Jahr 1997 entdeckten, lässt seitdem Experten rätseln und die Öffentlichkeit spekulieren.
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Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen silbernen 3er BMW, der seit Wochen unangemeldet und abgemeldet an einem Rastplatz stand. Nachdem die Polizei den Wagen abschleppen ließ, führten Beamte eine Standarddurchsuchung durch. Im zunächst unscheinbaren Handschuhfach, hinter verstauten Straßenkarten, stießen sie auf ein metallenes, etwa schuhschachtelgroßes Objekt, das in samtiges, abgenutztes Leder eingewickelt war.
„Auf den ersten Blick dachten wir an ein technisches Bauteil oder ein verstaubtes Autoradio-Equipment aus den 90ern“, so Polizeihauptmeister Keller bei der heutigen Pressekonferenz. „Doch bei näherer Betrachtung war klar: Das hat hier nichts zu suchen.“
Bei dem Objekt handelt es sich um eine äußerst filigran gearbeitete, mechanische Apparatur aus Messing, Glas und mehreren, winzigen, sich drehbaren Scheiben, die mit unbekannten Symbolen graviert sind. Im Inneren des Gehäuses befindet sich eine präzise Federwerk-Konstruktion sowie eine kleine Kammer, die eine getrocknete, noch nicht identifizierte pflanzliche Substanz enthielt. Es ähnelt einer überaus komplexen Taschenuhr oder einem wissenschaftlichen Instrument, das jedoch keiner bekannten Kategorie zuzuordnen ist.
„Wir haben das Gerät Universitäten, dem Deutschen Museum und sogar dem Europäischen Patentamt vorgelegt“, erklärt Dr. Alina Berger, Historikerin am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. „Bisher gibt es keine plausible Erklärung. Die Verarbeitung ist handwerklich meisterhaft, ein Stil-Mix aus spätem Jugendstil und frühem Art déco, aber die Technologie wirkt… eigenartig. Einige der verwendeten Legierungen sind in dieser Form nicht geläufig. Es ist, als wäre es aus einer parallelen Vergangenheit.“
Die mysteriöseste Eigenschaft: Sobald das Gerät bestimmten Lichtverhältnissen – konkret dem Licht der tiefstehenden Abendsonne – ausgesetzt wird, beginnt das innere Federwerk zu laufen. Die kleinen Scheiben drehen sich in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und projizieren für etwa 30 Sekunden ein flimmerndes, abstraktes Muster aus Lichtpunkten an die nächstgelegene Wand. Was es darstellen soll, ist unbekannt.
Die Ermittlungen zum Fahrzeughalter verliefen bisher ins Leere. Der letzte bekannte Besitzer, ein Antiquitätenhändler aus Regensburg, ist seit drei Monaten verschwunden. Interpol wurde eingeschaltet.
Der Fund befeuert inzwischen wilde Spekulationen in den sozialen Medien. Reicht er von einem „Steampunk-Objekt“ eines exzentrischen Sammlers über ein angebliches „Navigationsgerät für andere Dimensionen“ bis hin zu einem ausgefallenen Kunstprojekt. Die Polizei ermittelt weiterhin zu allen denkbaren Optionen, auch zum Diebstahl von Kulturgut.
Eines ist sicher: Diese merkwürdige, schöne und rätselhafte Maschine aus dem Handschuhfach eines alten BMW hat nicht nur die Beamten vor Ort verblüfft, sondern hält ganz Deutschland in Atem. Wer hat dieses Ding gebaut? Wozu diente es? Und was hat es in einem Auto auf einem bayerischen Rastplatz verloren? Die Suche nach Antworten hat gerade erst begonnen.
